Pflanzanleitung Hecken

Hecken pflanzen, wie macht man das?

Inhaltsverzeichnis

Beim Anpflanzen einer Pflanzenhecke beeinflusst der Bodentyp, wie am besten vorgegangen werden kann. Diese Pflanzanleitung enthält eine Vorgehensweise für die beiden Extreme, nämlich Lehmboden und Sandboden. Bevor jedoch die eigentliche Anleitung beginnt, müssen wir 4 Punkte behandeln, die von großer Bedeutung beim Anpflanzen einer Hecke sind.

4 Punkte bevor Sie mit dem Pflanzen beginnen

Bevor Sie mit dem Graben beginnen, gibt es 4 Punkte, die Sie unserer Meinung nach vorher überlegt haben sollten.

Punkt 1

Ballentuch, Jute-Gewebe

Eine immer wiederkehrende Frage und ein ewiges Diskussionsthema: Sollte das Juteballentuch entfernt werden oder nicht?

Punkt 2

Bodenbedeckung mit Rindenmulch

Wenn Sie beabsichtigen, den Boden später mit einer Schicht Rindenmulch abzudecken, ist es umso wichtiger, nicht zu tief zu pflanzen. Denn dieser Rindenmulch zählt praktisch als eine Erdschicht. Außerdem empfehlen wir für die meisten Heckensorten nicht die Verwendung von Rindenmulch. Tatsächlich ist nur bei Thuja eine dünne Schicht Rindenmulch empfehlenswert. Für alle anderen Sorten lieber nicht oder der Boden sollte sehr durchlässig sein, aber das ist in 9 von 10 Fällen in Deutschland nicht der Fall. Lesen Sie zuerst unseren Artikel über Rindenmulch, wenn Sie planen, dies später zu verwenden.

Punkt 3

Wie tief sollten Sie pflanzen?

Oft ist es richtig, die Oberseite des Wurzelballens an das Niveau des Bodens anzuschließen. Tiefer zu pflanzen ist nie gut, aber manchmal ist es sogar besser, absichtlich etwas höher zu pflanzen. Wie Sie später in der Pflanzanleitung sehen werden, ist dies ohnehin bei Lehmböden der Fall, aber es gibt noch weitere Situationen, in denen dies sinnvoll ist. Lesen Sie dazu den folgenden Artikel über die richtige Pflanztiefe.

Punkt 4

Tropfschlauch bei Ihrer Hecke?

Bei einigen Pflanzenarten, wie Thuja, empfiehlt es sich, einen Tropfschlauch zu verlegen. Für andere Arten ist ein Tropfschlauch unserer Meinung nach weniger geeignet oder sogar nicht gut. Wir erklären es in ‘Tropfschlauch bei Ihrer Hecke. Macht das Sinn?

Die Pflanzanleitung für Hecken

Graben

Hecke pflanzen im Lehmboden

Graben Sie ein Pflanzgraben und keinesfalls Löcher! Graben Sie ein Pflanzgraben von minimal 2 bis 3 Wurzelballen breit und mindestens Anderthalbe Wurzelball tief. Mischen Sie den ausgegrabenen Lehmboden zu gleichen Teilen (50-50 %) mit Blumenerde. Geben Sie von dieser Mischung erstmal so viel zurück in das Pflanzgraben hinein, dass maximal 10 cm weniger als die Höhe eines Wurzelballens frei bleibt (der lockere Boden darunter sinkt ja noch locker 5 cm ein beim Einsetzen). Die Oberseite des Wurzelballens muss später wieder an den normalen Bodenniveau anschließen oder lieber noch einen kleinen 5 cm hohen Hügel bilden.

Hecke pflanzen im Sandboden

Graben Sie Vorzugsweise ein Pflanzgraben von 2 bis 3 Wurzelballen breit und mindestens Anderthalbe Wurzelball tief. In sehr lockeren Sandböden ist das Graben von Löchern anstelle eines Grabens an sich in Ordnung. Aber ein Graben wird sich später als praktischer erweisen, wenn Sie die Pflanzen, die nicht alle gleich dick/breit sind, gut aneinander anpassen möchten. Wenn Sie ein Genauigkeitsfanatiker sind, kann dies mit Löchern sehr mühsam sein.
Mischen Sie den ausgehobenen Sandboden zu gleichen Teilen (50-50 %) mit Blumenerde.
Geben Sie von dieser Mischung erstmal so viel in das Pflanzgraben hinein, dass noch etwa die Tiefe eines Wurzelballens minus 5 cm frei bleibt (der lockere Boden darunter sinkt ja noch locker 5 cm ein beim Einsetzen). Die Oberseite des Wurzelballens muss später wieder an den normalen Bodenniveau anschließen.

Hecke pflanzen auf ein Hügelchen

Besonders in Lehmböden ist es besser, wie auf diesem Bild, die Pflanzen etwas höher zu pflanzen. In Sandböden ist es besser, die Oberseite des Wurzelballens auf gleiche Höhe wie die Oberfläche des Bodens zu pflanzen.

Einsetzen

  • Setzen Sie nun alle Pflanzen in der Pflanzgraben und verteile die Pflanzen optimal. Besonders bei der Thuja Smaragd ist es wichtig, sie nicht enger zu pflanzen als mit einem leichten Berühren an der breitesten Stelle unten. Die meisten anderen Sorten dürfen etwas näher beieinander gepflanzt werden, aber zu eng ist nie gut und führt zu mehr Nachteilen als Vorteilen, da es das Wachstum hemmt.

  • Füllen Sie nun die Umgebung des Wurzelballens bis zu 2/3 der Höhe des Wurzelballens mit der Erdmischung, die Sie im vorherigen Schritt hergestellt haben. Nachdem Sie ca. bis 2/3-tel der Höhe des Wurzelballens der vorgenannte Mischung beigefügt haben, gießen Sie eine große Menge Wasser, damit die Wurzelballen und Erde komplett mit Wasser durchtränkt werden (also einschlämmen!). Halten Sie den Wasserstrahl zwischen den Wurzelballen um Erde runter zu spühlen, doch nicht direkt auf dem Ballen damit nicht die gesamte Erde aus dem Wurzelballen-Sacke heraus gespült wird. Abhängig von der art des jute Gewebes müssen jetzt eventuell die Knoten oder Eisendraht durchschneiden.

  • Sie können jetzt eventuell Heckenkraft-Erholung angießen, um die Wurzelbildung zu beschleunigen und eine schnellere Klimaresistenz zu erreichen. Desto schlechter die Bodenbeschaffenheit, desto mehr Sinn das macht. Gebrauchsanweisung Heckenkraft-Erholung für Neuanpflanzungen: Bereiten Sie die Heckenkraft-Lösung gemäß den Anweisungen auf der Flasche vor. Gießen Sie diese Lösung, direkt oben auf den Wurzelballen (eine Überdosierung ist nicht möglich).

  • Fügen Sie danach erst die restliche Erdmischung hinzu und gießen Sie dann nochmal mit Wasser, bis das Ganze vollständig mit Wasser durchtränkt ist (einschlämmen). Dadurch werden die Wurzelballen von selbst vollständig von der Erde umschlossen. Nur solange der Boden völlig durchtränkt ist, können Sie die Bäume vorsichtig ein bisschen gerade ausrichten ohne das Wurzelsystem zu beschädigen.

  • Ein zusätzlicher Tipp von der Meister im Umgang mit Lehmböden ;-): Was wir immer bei solchen Böden gemacht haben, war, eine dünne Schicht vom örtlichen Lehm von ca. 1 bis 2 cm auf die Spitze des Hügels aufzutragen, der den oberen Teil des Wurzelballens bildet. Dadurch dringt das Wasser nicht einfacher bei der Pflanze in den Boden ein als im übrigen Garten. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass Sie eine Wasserfurche geschaffen haben, in der die Pflanzen zu nass stehen. Zum Teil wird dies auch durch das gute Mischen vom Lehm mit Blumenerde vermieden, aber dies ist noch ein kleines bisschen besser.

Wässern in der Zeit nach dem Pflanzen

Nachdem Sie Ihre Hecke gepflanzt haben, ist es nun wichtig, diese richtig zu wässern. Das ist das Schwierigste von allen. Hierbei kommt es oft zu Fehlern, beispielsweise durch tägliches Gießen, was in keiner Situation gut ist, auch nicht bei 35°C. Um Ihnen hierbei zu helfen, haben wir zwei Gießanleitungen geschrieben, eine für Thuja und eine für alle anderen Heckenpflanzensorten wie Taxus, Buchen, Kirschlorbeer und den Rest:

Gießanleitung für Thuja
Gießanleitung für anderen Heckenpflanzen