Heilungsplan
Kirschlorbeer / Liguster / Glanzmispel
Wo in diesem Text Kirschlorbeer steht, dürfen Sie auch Liguster oder Glanzmispel lesen. Denn alles in diesem Heilungsplan gilt auch für diese Arten.
Die meisten Probleme bei der (portugiesischen) Kirschlorbeerhecke betreffen Mehltau, Schrotschusskrankheit, Blattfleckenkrankheit und gelbe oder braune Blätter. Vor allem bei Mehltau und Schrotschusskrankheit ist es wichtig zu realisieren, dass sie auch ein Teil der Lorbeerkirsch-Hecke sein. Ein einzelner Kirschlorbeer (der nie geschnitten wird) hat fast nie Probleme damit. Schneiden und Wetterbedingungen sind die wichtigsten Auslöser für Mehltau und Schrotschusskrankheit. Die Pflanzen sterben selten daran. Es geht vor allem um das Aussehen der Hecke, dass wir solche Erscheinungen im Zaum halten möchten. Durch optimales Schneiden, optimale Bedingungen und optimale Pflege können solche ‘Krankheiten’ unter Kontrolle gehalten werden.
Sie schaffen bessere Bedingungen für Ihre Kirschlorbeer-Hecke, indem Sie die unten stehenden Schritte ausführen. Ihre Hecke wird widerstandsfähiger, so dass die oben genannten Probleme abnehmen werden.
Optimale Bodenfeuchtigkeit
Ein zu feuchter oder zu trockener Boden ist oft die Ursache für Probleme. Für den Kirschlorbeer ist es ideal, wenn die obere Bodenschicht in der Regel feucht, aber auch ab und zu trocken ist. Ein nasser Boden ist ausgesprochen schlecht. Wenn dies längere Zeit anhält, werden die Wurzeln verfaulen und die Pflanze wird letztendlich sogar sterben. Dass die obere Bodenschicht gelegentlich trocken ist, ist gerade gut für die Pflanzen. Denn dann wird die Pflanze gezwungen, nach Wasser in der Tiefe des Bodens zu suchen. Dadurch bildet sie tiefe, starke Wurzeln aus. Der Kirschlorbeer kann unter den richtigen Bedingungen sehr tiefe Wurzeln bilden, was ihn fast unzerstörbar macht.
Giessen
Die richtige Art der Bewässerung des Kirschlorbeers ist grob wie folgt: Nur sehr selten, aber dann mit viel Wasser. Häufiges Gießen mit relativ wenig Wasser ist schlecht. Die optimale Menge an Wasser, die pro Standort gegeben werden sollte, kann variieren, aber eine Faustregel ist 10 Liter pro Pflanze pro Höhenmeter.
Boden-Feuchtigkeitsmesser
Sie können die Feuchtigkeit des Bodens selbst gut im Auge behalten. Ein einfacher Bodenfeuchtigkeitsmesser ist dafür ein ideales Werkzeug. Stecken Sie ihn alle zwei Wochen etwa 15 cm tief in den Boden, in der Mitte zwischen zwei Pflanzen. Lesen Sie ihn ab und ergreifen Sie die nächste Maßnahme. Ein günstiges und einfaches Feuchtigkeitsmessgerät ist beispielsweise dieses von Amazon:
Wenn der Messgerät anzeigt:
Trocken – Dies ist an sich gut, aber Sie sollten Ihre Hecke jetzt bewässern. Die optimale Menge an Wasser, die pro Standort gegeben werden sollte, kann variieren, aber eine Faustregel ist 10 Liter pro Pflanze pro Höhenmeter. Messen Sie dann in zwei Wochen erneut. Erst wenn der Feuchtigkeitsmesser in einer Tiefe von 15 cm wieder “trocken” anzeigt, sollten Sie wieder Wasser geben.
Feucht – Das ist gut, Sie müssen jetzt nichts tun. Geben Sie erst wieder Wasser, wenn das Messgerät “trocken” anzeigt.
Nass – Das ist nicht gut! Geben Sie kein Wasser mehr, bis der Feuchtigkeitsmesser in einer Tiefe von 15 cm wieder “trocken” anzeigt.
Anmerkungen:
- Verlassen Sie sich nicht blind auf Ihren Feuchtigkeitsmesser, sondern überprüfen Sie gelegentlich, ob er in einem Boden, von dem Sie wissen, ob er feucht ist oder nicht, noch funktioniert.
- Hecken, die vor kurzem (um)gepflanzt wurden, sollten gemäß unserer Bewässerungsanleitung bewässert werden.
Optimales Beschneiden
Das Beschneiden führt immer zu einer Schwächung der Pflanze und verursacht Schnittwunden. Daher ist das Beschneiden der größte Auslöser von Mehltau und/oder Schrotschuss beim Kirschlorbeer. Sie sollten nach der wenigst schlechten Schnittmethode suchen. Wenn Sie bei kaltem Wetter am Ende des Winters oder spät im Herbst schneiden, gibt es weniger Schimmelpilze und Bakterien in der Luft, die diese Krankheiten verursachen. Wenn Sie in diesem Zeitraum schneiden, ist die Wahrscheinlichkeit eines Befalls mit Mehltau und/oder Schrotschuss geringer. Diese Methode birgt jedoch ein Risiko, nämlich Frostschäden, wenn es nach dem Beschneiden schnell sehr kalt wird. Die von uns empfohlene Methode unten ist ein Kompromiss zwischen diesen Überlegungen.
Wie vorgehen und worauf achten?
- Schneiden Sie Anfang März nur die größten Äste ab, die nach oben und zur Seite herausragen, mit einer Handschere. Desinfizieren Sie die Gartenschere zwischendurch ein- oder zweimal, um die Verbreitung von Pilz- oder Bakteriensporen zu vermeiden. Schneiden Sie durch die Äste und nicht durch die Blätter.
- Führen Sie den jährlichen allgemeinen Schnitt, der in der Regel mit einer elektrischen oder benzinbetriebenen Heckenschere durchgeführt wird, erst im Oktober durch. Wenn Sie die Zeit und die Mühe aufbringen können, ist es noch besser, auch diesen Schnitt mit der Handschere durchzuführen. Auf diese Weise ist das Risiko für die genannten “Krankheiten” noch geringer. Denn das Beschneiden ist ein echter Auslöser für Mehltau bei Kirschlorbeer und erst recht bei portugiesischem Kirschlorbeer.
- Tragen Sie direkt vor oder nach dem Schnitt die saisonale Heckenkraft-Düngung auf Ihre Heckenpflanzen auf. Wenn Sie es im Oktober tun, verwenden Sie also Heckenkraft-Herbst. Dies stärkt die Pflanzen und kompensiert ein wenig die Schwächung durch den Schnitt.
- Wenn Sie öfters (stark) zurückschneiden müssen, z.B. aufgrund von Platzmangel, ist die Lorbeerkirsche für diesen Standort weniger geeignet. Oder man sollte einfach ein bisschen mehr Mehltau und/oder Schrotschusskrankheit akzeptieren.
Anmerkung: Wie bereits erwähnt, besteht bei dieser Methode im Vergleich zum Schneiden zwischen April und August, was vielleicht üblicher ist, ein erhöhtes Risiko von Frostschäden. Diese schwierige Abwägung zwischen einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Mehltau und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Frostschäden liegt in Ihrer eigenen Verantwortung.
Schatten
Die meisten Arten des Kirschlorbeers, insbesondere der Portugiesische Kirschlorbeer, mögen keinen Schatten. Wenn er einen Großteil des Tages im Schatten steht, wird er fast das ganze Jahr über von mehr oder weniger Mehltau oder Schrotschusskrankheit befallen sein.
Wie vorgehen und worauf achten?
- Sofern möglich, sorgen Sie für mehr Sonnenlicht.
- Wenn es nicht möglich ist, für mehr Sonnenlicht zu sorgen, ist der Standort für den Kirschlorbeer weniger geeignet. Insbesondere der portugiesische Kirschlorbeer wird im Schatten während großer Teile des Jahres unter Mehltau leiden. Oder man akzeptiert einfach, dass möglicherweise etwas mehr Mehltau oder Schrotschusskrankheit auftritt. Sterben wird Ihre Hecke nicht.
Beschränkung der Rindenmulch
Wir empfehlen die Verwendung von Rindenmulch aus folgenden Gründen nicht:
- Durch Rindenmulch wird die Verdunstung aus der obersten Bodenschicht gehemmt, was zu einem feuchten Oberboden und Wurzelfäule oder falscher Wurzelbildung führen kann. Sie möchten ja, dass die Kirschlorbeerwurzeln nach unten wachsen und nicht nach oben.
- Eine zu dicke und nasse Schicht Rindenmulch kann dazu führen, dass der Stamm unten verrottet.
- Der Dickmaulrüssler kann sich tagsüber unter dem Rindenmulch vor natürlichen Feinden wie Vögeln und Laufkäfern gut verstecken.
- Rindenmulch kann zu einem zu hohen Kaliumspiegel im Boden führen. Bei einer zu dicken Schicht kann der Kirschlorbeer seine Farbe ändern und sogar etwas gelblich färben.
Wie vorgehen und worauf achten?
Entfernen Sie die Rindenmulch oder reduzieren Sie die Schicht auf maximal 3 cm.
Einfluss von Betonrändern um Pflanzbeete
Betonränder um das Pflanzbeet schaffen ein Mikroklima im Boden. Das Pflanzbeet trocknet schnell aus, aber oft fungieren die Betonränder auch als Wasserspeicher, insbesondere in Kombination mit Lehmböden als Untergrund. Wenn Sie bereits Betonränder verwendet haben, ist es umso wichtiger:
- die Bodenfeuchtigkeit zu überwachen
- keine dicke Schicht Rindenmulch zu verwenden
- Tropfschläuche nicht falsch zu verwenden
- nicht zu tief zu pflanzen
- verdichteten Boden zu lockern
Einfluss Hanglage begrenzen
Unten am Hang ist es oft zu feucht. Eine Möglichkeit, dies zu begrenzen, ist die Anlage eines Borderrands an der Hangseite, um das Wasser zurückzuhalten. Oben am Hang ist es oft etwas trocken, was für den Kirschlorbeer nicht so schlimm ist und leicht durch zusätzliches Gießen zu lösen ist.
Wie vorgehen und worauf achten?
- Achten Sie auf die Bodenfeuchtigkeit.
- Verwenden Sie beispielsweise einen flexiblen Rasenkanten oder einen Betonkantenstein an der Hangseite.
Tropfschlauch nicht, oder nur korrekt verwenden
Wir halten eine Tropfschlauch-Bewässerung für eine Kirschlorbeerhecke nicht für sehr nützlich und bei falscher Verwendung sogar für schädlich. Wenn Sie sie jedoch dennoch verwenden möchten, sollten Sie folgende Regeln beachten: Lassen Sie sie nur selten laufen, aber dann über einen längeren Zeitraum. Wenn sie oft, aber nur für kurze Zeit läuft, bilden sich nur Wurzeln in der oberen Bodenschicht. Dies macht den Kirschlorbeer anfälliger für verschiedene Probleme wie zum Beispiel für Dickmaulrüsslerlarven und Engerlinge, die sich gerade in dieser oberen Bodenschicht befinden. Aber auch für Mehltau und Schrotschuss-Krankheit wird der Kirschlorbeer empfindlicher. Eine Tropfschlauchbewässerung sollte immer doppelseitig und kreuzweise verlegt werden, damit beide Seiten Wasser erhalten.
Wie vorgehen und worauf achten?
- Legen Sie die Tropfschläuche doppelseitig und vorzugsweise kreuzweise.
- Lassen Sie sie nur selten laufen, aber dann über einen längeren Zeitraum.
- Überwachen Sie die Bodenfeuchtigkeit.
Korrektur der Pflanztiefe
Besonders der portugiesische Kirschlorbeer ist sehr empfindlich gegenüber zu tiefem Pflanzen. Ein Kirschlorbeer wird optimal gepflanzt, wenn die Oberseite des Wurzelballens mit der Bodenoberfläche oder leicht darüber übereinstimmt. Bei der portugiesischer Kirschlorbeer sollte die Oberseite des Wurzelballens am besten etwas über dem Bodenniveau liegen. Der Wurzelballen bildet dann einen kleinen Hügel. Stehen die Stämme der Pflanzen im Boden, kann die Rinde des Stammes verrotten und die Pflanze schließlich absterben. Dies ist besonders bei Böden, die oft zu nass sind, ein wichtiger Punkt. In der Regel beginnt dies mit der Bildung von braunen Blättern. Wenn Sie sehen, dass die unteren Äste der Pflanzen aus dem Boden herausragen, stehen die Pflanzen definitiv zu tief.
Wie vorgehen und worauf achten?
- Verwenden Sie auf keinen Fall Rindenmulch, wenn die Hecke zu tief steht.
- Entfernen Sie eine Schicht Erde, damit die Kirschlorbeeren nicht mehr zu tief stehen. Wenn Sie dies nicht anpassen können, geben Sie auf jeden Fall nicht zu viel Wasser, besser sogar etwas zu wenig. Und überwachen Sie die Bodenfeuchtigkeit sorgfältig.
Verdichtete Böden auflockern
Verdichtete Böden können dazu führen, dass Wasser nicht versickern kann. Dadurch ersticken die Wurzeln und beginnen schließlich zu faulen. Bei Austrocknung kann der Boden jedoch extrem hart werden, so dass die Wurzeln nicht wachsen können.
Wie vorgehen und worauf achten?
Lockern Sie verdichtete Böden auf, indem Sie organisches Material, Humus und Calcium hinzufügen. Dadurch wird der Boden lockerer. Dies kann einfach durch die Verwendung von Heckenkraft erfolgen. Wie Sie dies tun, folgt noch.
Auswaschung von Nährstoffen begrenzen
Durchlässige Böden – dies sind in der Regel Sandböden – sind sehr empfindlich gegenüber der Auswaschung von Nährstoffen. Da diese Böden schnell austrocknen, muss auch öfter bewässert werden. Bei der Bewässerung werden jedes Mal Nährstoffe ausgespült, was schnell zu einem Nährstoffmangel führen kann. Dies führt in der Regel zu durchscheinenden Kirschlorbeerhecken mit vergleichsweise wenigen Blättern.
Wie vorgehen und worauf achten?
- Geben Sie nicht mehr Wasser als nötig. Überwachen Sie dafür regelmäßig die Bodenfeuchtigkeit und gießen Sie erst dann, wenn der Bodenfeuchtemesser auf einer Tiefe von 15 cm “trocken” anzeigt.
- Mit dem Heckenkraft-Jahresplan ergänzen Sie in jeder Jahreszeit die Nährstoffe. Außerdem sorgt Heckenkraft dafür, dass Nährstoffe weniger schnell auswaschen.
Düngen mit zu viel freiem Stickstoff
Bei der Kirschlorbeer sollte man nicht mit zu viel freien Stickstoff zu düngen (wie z. B. in Kunstdünger). Dadurch werden die Pflanzen zu stark angeregt und werden dadurch für viele Arten von Schädlingen (Blattläuse, Raupen und Pilze) anfällig. Heckenkraft enthält zwar Stickstoff, aber hauptsächlich in gebundener Form von Aminosäuren, wodurch dieser anregende Effekt vermieden wird.
Wie vorgehen und worauf achten?
Düngen Sie bevorzugt mit einem pflanzlichen Düngemittel. Kunstdünger enthalten fast immer mehr freien Stickstoff, als für den Kirschlorbeer gut ist. Bei sogenannten organischen Düngemitteln kann dies auch der Fall sein, muss aber nicht immer sein. Mit pflanzlichen Düngemitteln ohne synthetische Zusätze sind Sie in der Regel auf der sicheren Seite. Natürlich auch mit Heckenkraft ;-).
In das Heckenkraft-Programm einsteigen
Heckenkraft nährt die Pflanzen, stellt die Wurzeln wieder her und verbessert die Bodenstruktur und das Bodenleben. Gehen Sie folgendermaßen vor, wenn Sie Probleme mit Ihrer Kirschlorbeerhecke haben:
1. Wiederherstellung starten
Beginnen Sie mit der Düngung durch die Kombination aus Heckenkraft Erholung und dem aktuell geltenden Dünger der Saison auszubringen. Wie Sie dies tun, lesen Sie in den FAQ auf der Seite von Heckenkraft Erholung.