Eiben mit Bittersalz düngen ja oder nein

Bittersalz eibe

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Muss ich meine Eiben mit Bittersalz düngen? Dies ist wahrscheinlich einer der am meisten verbreiteten Tipps in Deutschland für Menschen, die Schwierigkeiten mit ihrer Eibenhecke haben. Oft hört man von Nachbarn, Passanten oder sogar Gartenexperten: “Versuch mal, etwas Bittersalz zu streuen”. Doch oft beginnen die Herausforderungen erst mit der Verwendung von (zu viel) Bittersalz. Hier klären wir auf.

Warum Eibe mit Bittersalz düngen?

Bei Bittersalz dreht es vorwiegend um Magnesium. Magnesium spielt eine entscheidende Rolle in der Pflanzenentwicklung, auch bei der Eibe. Ein tatsächlicher Mangel an Magnesium im Boden könnte logischerweise ein Grund sein, Eiben mit Bittersalz zu düngen. Doch es gibt verschieden Haken: Zuerst, Ton- oder Lehmböden (also locker halb Deutschland?) enthalten normalerweise schon ausreichend Magnesium. Eine zusätzliche Dosis Magnesium ist in solchen Fällen nicht erforderlich und könnte sogar nachteilig sein.

Nachteile von Bittersalz bei Eiben:

Zusätzliches Magnesium verdichtet Lehmböden

Zu viel Magnesium kann Ton- und Lehmböden (noch mehr) verdichten.
Ein unausgewogenes Verhältnis von Kalzium zu Magnesium, hervorgerufen durch überschüssiges Magnesium, kann dazu führen, dass Lehmböden kompaktiert werden. In Lehmböden sollte das Verhältnis von Ca zu Mg ungefähr 5,7:1 und in Sandböden etwa 4:1 sein (ich weiß, ist sehr kurz gegriffen). Wenn man zu diesem Verhältnis zusätzliches Magnesium (ohne Kalzium) hinzufügt, kann der Lehmboden verdichtet geraten, weil die feineren Magnesiumpartikel die gröberen Kalziumpartikel im Ton-Humus-Komplex übermäßig ersetzen. Wenn der Boden bereits zur Verdichtung neigt, sollte man beim Einsatz von Bittersalz also vorsichtig sein. Ein kompaktierter Boden erschwert es den Pflanzen, Nährstoffe aufzunehmen, einschließlich Magnesium.

Eiben empfindlich für verdichtete/zu nasse Böden

Zufälligerweise sind gerade Eiben ziemlich empfindlich für verdichtete Böden. Oder zumindest für die Folgen von verdichteten Böden. Eiben mögen nämlich überhaupt keine nassen Füße bzw. Staunässe.

Salze können Eiben Verbrennen

Wie der Name bereits andeutet, ist Bittersalz ein Salz. Mit salzreichen Düngemitteln kann man Eiben ziemlich leicht überdüngen. Pflanzen, die bereits anfällig für Verbrennungen sind, zum Beispiel durch Trockenheit oder einen kalten Winter, können durch Salze negativ beeinflusst werden. Das Ergebnis ist eine erhöhte Austrocknung und stärkere Verbrennungsschäden als hätten sie nur Wasser bekommen.

Frostschade oder Verbrennung Eibe

Diese Eibe könnte beispielsweise im frühen Frühjahr etwas Frostschaden erlitten haben, aber es könnte genauso gut eine Verbrennung durch (zu viel) Bittersalz sein.

Salze können das Bodenleben beeinträchtigen

Zu hohe Salzkonzentrationen können das Leben im Boden, wie Pilze und Bakterien, stören. Diese Mikroorganismen sind für die Nährstoffaufnahme essentiell. Zu viel Bittersalz kann die Verfügbarkeit von Nährstoffen für die Eibe verringern.

Magnesium - manchmal fehlt es der Pflanze, nicht dem Boden

Obwohl genug Magnesium im Boden vorhanden sein könnte, kann deine Eibe trotzdem einen Mg-Mangel haben. Dies passiert, weil die Pflanzen manchmal die vorhandenen Nährstoffe nicht richtig aufnehmen können. Es gibt mehrere Gründe, die dies verursachen können, und bevor du deine Eiben mit Bittersalz düngst, solltest du diese Probleme zuerst angehen. Wenn die Eiben das zusätzliche Magnesium nicht aufnehmen können, ist der negative Effekt nämlich am größten.

Mangel an Spurenelementen

Manche Spurenelemente sind nötig, damit andere Elemente aufgenommen werden können, während andere Elemente die Aufnahme anderer Elemente sogar blockieren können. Das ist alles ziemlich kompliziert. Auf dem nachstehenden bekannten Mulder’s Diagramm kann man auf einen Blick sehen, wie komplex das Ganze ist (und das ist noch eine stark vereinfachte Darstellung).
Bei Heckenpflanzen werden die Spurenelemente während der Kalkdüngung im Winter dem Boden hinzugefügt. Im Jahresplan von Heckenkraft werden diese Spurenelemente (zusammen mit Kalzium und Magnesium) in Form von flüssigem Kalk dem Erdreich zugeführt. Aber auch Lava-Mehl und Meeresmuschelkalk sind ausgezeichnete Zusätze für Spurenelemente.

Thuja düngen - Mangel an Spurenelementen Infografiken

Ein Element hemmt die Absorption des anderen, das andere ist sogar für die Absorption eines weiteren Elements notwendig.

Zu wenig Humus

Ein weiterer Grund, warum Magnesium manchmal nicht gut aufgenommen wird, ist ein Mangel an Humus oder organischem Material im Boden. Humus hilft dabei, dass Nährstoffe wie Magnesium leichter von der Pflanze aufgenommen werden können. Wenn genug organisches Material und Humus im Boden vorhanden sind, gibt es meistens keine Probleme mit den Pflanzen, sogar fast egal wie der Boden sonst zusammengesetzt ist.

Unzureichendes Bodenleben

Im Boden leben viele kleine Organismen wie Würmer und Bakterien, die helfen, Nährstoffe aufzunehmen. Manchmal können diese Organismen durch Trockenheit, Nässe oder Salze stark gestört werden, aber mit der richtigen Pflege können sie sich auch schnell wieder erholen.

Bittersalz kann manchmal nützlich sein für Eiben

Manchmal kann es einen echten Magnesiummangel im Boden geben, besonders in sandigen Böden. In diesem Fall kann Bittersalz deine Eiben wieder grün und gesund machen. Aber pass auf, dass der Boden dabei nicht zu trocken wird, denn Bittersalz kann die Pflanzen dann verbrennen. Sicherlich, für jemanden, der gut weiß, was er tut, kann Bittersalz durchaus gut für Ihre Eibe sein. Heckenkraft (der Winterdünger von Heckenkraft) bietet jedoch eine Alternative zu Bittersalz, die salopp gesagt “narrensicher” ist. Damit können Sie Ihre Pflanzen also nicht verbrennen. Es ist allerdings etwas teurer, daher kann Bittersalz in guten Händen ebenso eine gute Wahl sein.

Heckenkraft, Alternative zu Bittersalz

In der Tat beinhalten sämtliche Saisondünger von Heckenkraft nur ein wenig, aber dennoch signifikantes Magnesium. Unser „Heckendünger Winter“ ist dafür aber nicht nur ein hervorragender Kalkdünger, sondern auch eine reelle Alternative zu Bittersalz für Eiben. Diesem Erzeugnis haben wir nämlich absichtlich 5% MgCO3 beigemischt. Da es primär ein Kalziumdünger ist, wird das Mg/Ca-Verhältnis niemals zu extrem Richtung Magnesium kippen, verhindert also eine Bodenverdichtung. Mit anderen Worten: Wir haben dies sorgfältig überdacht ;). Zudem zersetzt sich Magnesiumcarbonat, im Gegensatz zum meist in Bittersalz vorkommenden Magnesiumsulfat, nur sehr langsam. Dies verhindert Verbrennungen, es wird nicht rasch ausgewaschen und behält seine Wirkung über einen längeren Zeitraum.