Braune Thuja ‚Smaragd‘? Pilze sind nur das Symptom

Eine Thuja 'Smaragd' Hecke mit braunen Stellen durch Trockenstress

Inhaltsverzeichnis

„In unserer ganzen Nachbarschaft bekommen die Thujen braune Stellen durch einen aggressiven Pilz, der umgeht.“

Diesen Satz hörte ich schon vor 20 Jahren, als wir gerade erst damit begonnen hatten, eigene Heckenpflanzen an unsere Kunden zu liefern oder in deren Gärten zu pflanzen. Schon damals stand ich dieser Aussage rundheraus kritisch gegenüber, und das tue ich noch immer. Allerdings ist das Problem in der Zwischenzeit deutlich größer und leider auch immer schwerer lösbar geworden. Dieser Artikel erklärt, was das echte, zugrunde liegende Problem ist, bietet (vorübergehende) Lösungen und zeigt schließlich auch Alternativen auf.

Warum werden (vor allem) Thuja 'Smaragd' braun oder teilweise braun?

Zur Seite: Die Thuja occidentalis ist der Nadelbaum, der einst tatsächlich in den Wäldern Ostkanadas zu finden war. Die Thuja (occidentalis) ‚Smaragd‚ ist eine Kultursorte (Cultivar). Das bedeutet, sie ist eine abweichende Pflanze, die jemandem wegen ihres Aussehens gefiel und weitergezüchtet wurde. Sie besitzt für viele Menschen ästhetisch ansprechende Eigenschaften, ist aber nicht zwangsläufig genauso widerstandsfähig gegen Trockenheit, Hitze, Pilze und Schädlinge.

Die bekanntesten Thuja-occidentalis-Sorten sind die Thuja ‚Smaragd‘ und die Thuja ‚Brabant‘. Erstere ist am anfälligsten für die Entstehung brauner Stellen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, die in Kombination die braunen Flecken oder sogar das Absterben der Pflanzen verursachen.

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  • Ursache 1) Physiologische Nachteile als Hecke

Physiologisch gesehen ist die Kultursorte Thuja ‚Smaragd‘ merkwürdigerweise vielleicht eine der am wenigsten geeigneten Koniferen für eine Hecke. Was die Menschen gerade an ihr so schätzen, ist pflanzentechnisch ein enormer Nachteil, der durch die Klimaerwärmung noch gravierender geworden ist: ihre Dichte. Die Nadeln/Schuppen bilden eine extrem dichte Außenhülle. Das macht sie so wunderbar blickdicht und verleiht ihr in Kombination mit der Farbe ein fast kuscheliges Aussehen. Jedoch sorgt diese Dichte zunächst dafür, dass (vor allem bei der Verwendung als Hecke) kaum ein Wassertropfen den Boden unter den Pflanzen erreicht. Ist die Pflanze aber erst einmal von innen nass, etwa nach einem heftigen Gewitter, trocknet dieser innere Bereich nur sehr langsam wieder ab, was dort ein perfektes Klima für Pilze schafft.

  • Ursache 2) Ein zu enger Pflanzabstand

Gerade die Thuja ‚Smaragd‘ benötigt aufgrund ihrer Dichte und der damit verbundenen Pilzanfälligkeit besonders viel Luftzirkulation. Bei der Pflanzung dürfen sie daher keinesfalls enger stehen, als dass sie sich ganz unten, an ihrer breitesten Stelle, nur ganz leicht berühren. Noch besser wäre es, wenn sie sich anfangs überhaupt nicht berühren. Auch wenn das Ziel ist, die Hecke letztendlich dicht wachsen zu lassen, ist dies weitaus besser, um die Hecke viele Jahre ohne allzu große Probleme zu erhalten. Langsames Dichtwachsen ist hierbei für die Pflanzen viel besser, als bereits dicht gepflanzt zu werden. Ein guter Start (bei dem Reserven aufgebaut und die Wurzeln sich gut entwickeln können) sorgt dafür, dass die bekannten Probleme der Thuja ‚Smaragd‘ (braune Stellen) auch nach dem Dichtwachsen später auftreten, als wenn sie von Anfang an dicht an dicht stehen.

  • Ursache 3) Ungeeignet für das heutige Klima

Die Thuja occidentalis (die Mutter der Kultursorte ‚Smaragd‘) hat sich in den feuchten, oft sumpfigen Tiefebenen und Wäldern Ostkanadas und des Nordostens der Vereinigten Staaten entwickelt. Der Boden dort ist oft humusreich, kalkreich und die Winter sind streng. In diesen strengen Wintern erfrieren schädliche Pilze und Schadinsekten zwar nicht alle, aber größtenteils. Es findet eine Art „Reset“ statt, wodurch Pilze und Schädlinge im Frühjahr wieder von vorne beginnen müssen. Das Klima in großen Teilen Deutschlands wich davon schon immer ab, hat sich aber in den letzten 20 Jahren zu stark von diesem Herkunftsgebiet entfernt. Eine Thuja in einem deutschen Stadtgarten ist wie ein Marathonläufer in einem dicken Wintermantel, der den heißen Sommer-Marathon von Frankfurt laufen muss. Er ist auf Kälte vorbereitet, überhitzt, wird erschöpft und schließlich anfällig für jede Verletzung (Krankheit).

  • Ursache 4) Ein schlechter Start: Fake-Mutterboden

Wir haben bereits gesehen, dass diese Thuja ursprünglich aus sumpfigen Gebieten stammt, also aus Böden mit viel Humus. Vor allem in Neubaugebieten wird der ursprüngliche, lebendige Mutterboden oft abgetragen und durch angelieferte sogenannte Mutterboden ersetzt. Auf dem Papier sieht diese zwar dunkel und reich an organischer Substanz aus, doch in Wirklichkeit handelt es sich häufig um eine leblose, industrielle Mischung mit groben Holz- oder Grünanteilen. Dies ist nicht nur unechter Mutterboden, der nicht lebt und in dem Pflanzen schlecht wurzeln; es ist noch schlimmer. Die künstlich hinzugefügten Holzstückchen (um den geforderten Prozentsatz an organischem Material zu erreichen) müssen zuerst von Bakterien zersetzt werden, was dem Boden und den Pflanzen Stickstoff entzieht. Wie oft habe ich mit Kunden in Gärten über diesen in meinen Augen unechten und schlechten Mutterboden diskutiert, während der Kunde auf ein Zertifikat zeigte, das den hohen Anteil an organischem Material bescheinigte. Und unter diesem ohnehin schon nicht besten, aufgeschütteten Fake-Mutterboden befindet sich sehr oft ein von Baumaschinen stark verdichteter Lehmboden. Die Pflanzen stehen also in schlechter Erde in einem Pflanztopf ohne Löcher am Boden. Viel schlechter geht es nicht.

  • Ursache 5) Falsches und unzureichendes Gießen

Die meisten Thuja-Hecken bekommen viel zu wenig und manchmal auch falsch Wasser. Thuja-Hecken sollten höchstens einmal pro Woche oder noch besser nur alle zwei Wochen gegossen werden, dann aber bodensättigend viel. Dies gilt auch oder vielleicht sogar gerade für ausgewachsene Thuja-Hecken. Wie viel genau, wird später erläutert.

  • Ursache 6) Schnitt zum falschen Zeitpunkt

Dies ist wirklich ein Punkt, den man als fortschreitende Einsicht bezeichnen kann. Traditionell schneiden wir oft im späten Frühling, Sommer oder Herbst. Dies sind die Perioden im Jahr, in denen – heute mehr denn je – maximale Mengen an aktiven Pilzen und Schadinsekten umherfliegen. Ein Schnitt bedeutet immer eine Schwächung der Pflanze, und eine Schwächung möchte man gerade dann vermeiden, wenn viele Krankheitserreger unterwegs sind. Man lässt seine Haustür auch lieber nicht offen stehen, wenn auf der Straße viel los ist. Wann man stattdessen schneiden sollte, folgt später, wenn wir versuchen, den Teufelskreis zu durchbrechen.

Die bekanntesten Thuja-occidentalis-Sorten sind die Thuja ‚Smaragd‘ und die Thuja ‚Brabant‘. Erstere ist am anfälligsten für die Entstehung brauner Stellen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, die in Kombination die braunen Stellen, Flecken oder sogar das Absterben der Pflanzen verursachen.

Und was ist nun mit dem bösen Pilz?

Ja, natürlich werden die braunen Stellen letztendlich von einem Pilz verursacht. Die Pflanze ist durch all die oben genannten Faktoren so geschwächt, und der Pilzdruck ist durch die dichte Struktur der Thuja ‚Smaragd‘ so hoch, dass dies der häufigste Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt. Manchmal sind es auch Läuse anstelle von Pilzen, die den letzten Anstoß geben. Aber welcher Pilz oder welches Schadinsekt auch immer diese zweifelhafte Ehre zuteilwird, spielt eigentlich keine Rolle. Es ist, als würde man sich bei jemandem, dem die Füße abgesägt wurden und der daraufhin umfällt, auf den Wind als Problem konzentrieren.

Wenn Sie sich dennoch auf das Symptom konzentrieren möchten – also wissen wollen, welches Symptom Ihre Thujenhecke befallen hat –, dann lesen Sie diesen
Artikel: Thuja wird braun? Die 9 häufigsten Symptome & Krankheiten erkennen

Die Chemische Keule im Privatgarten: Lösung oder nur mehr Schaden?

Als Privatperson (bei einem Baumschuler liegt der Fall etwas anders) Fungizide einzusetzen, um seine Thuja vor dem Pilz zu retten, ist selten wirksam und vergrößert oft die Probleme. Dies hat zwei Hauptgründe:

Direkter physiologischer Stress: Der „Erstickungseffekt“

Viele Kontaktfungizide, insbesondere Formulierungen auf Öl- oder Polymerbasis, wirken, indem sie einen dünnen, unsichtbaren Film über das Blatt legen. Diese Schicht soll die Pilzsporen physisch blockieren oder abtöten.

  • Erstickung der Spaltöffnungen (Stomata): Dieser Film kann die Spaltöffnungen tatsächlich (teilweise) verschließen. Dies stört den Gasaustausch. Die Pflanze kann weniger CO₂ für die Photosynthese (ihre Energieproduktion) aufnehmen und kann schlechter „transpirieren“ (Wasser verdunsten), um sich an einem heißen Tag zu kühlen. Die Folge: Die Pflanze wird weiter geschwächt und noch anfälliger für Hitzestress.
  • Phytotoxizität: Die chemischen Substanzen selbst können auch für die Pflanze giftig sein (phytotoxisch). Besonders bei wiederholter Anwendung, zu hoher Konzentration oder beim Sprühen in voller Sonne kann dies zu Blattverbrennungen und Zellschäden führen, deren Reparatur die Pflanze zusätzliche Energie kostet.

Das Abtöten der „guten“ Pilze

Dies ist bei weitem der schädlichste und heimtückischste Effekt. Die meisten Fungizide sind Breitband-Mittel, was bedeutet, dass sie nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden. Sie sind wie eine Antibiotika-Bombe für das Ökosystem der Pflanze.

  • Ausrottung von Mykorrhiza: Im Boden um die Wurzeln leben essenzielle Mykorrhiza-Pilze. Sie bilden eine Symbiose mit der Pflanze und fungieren als eine gigantische Verlängerung des Wurzelsystems zur Aufnahme von Wasser und Nährstoffen. Wenn Fungizide von den Blättern abtropfen und in den Boden gelangen, töten sie diese entscheidenden Partner. Das Ergebnis: Die Pflanze wird noch abhängiger von künstlicher Bewässerung und Düngung und somit anfälliger für Trockenheit.
  • Störung des Nadel-Mikrobioms: Auch die Nadeloberfläche selbst hat ein eigenes Mikrobiom aus nützlichen Bakterien, Hefen und Pilzen (Endophyten). Diese „guten“ Mikroben konkurrieren mit krankheitserregenden Pilzen um Platz und Nahrung und halten sie so auf natürliche Weise in Schach. Eine chemische Spritzung sterilisiert das Blatt und schafft ein Vakuum. Der erste, der zurückkehrt, ist oft der aggressive, krankheitserregende Pilz, der nun keinerlei Konkurrenz mehr hat.

Chemische Fungizide sind die ultimative Form der Symptombekämpfung. Sie unterdrücken vorübergehend ein Problem, tun dies aber, indem sie die Pflanze physiologisch stressen und ihr komplettes natürliches Verteidigungssystem (ihre mikrobiellen Verbündeten) zerstören. Dadurch wird die Pflanze langfristig nur noch schwächer und abhängiger von weiteren chemischen Eingriffen. Es ist ein Teufelskreis, der die tieferliegenden Ursachen der Schwäche völlig ignoriert.

Die Umkehr: Wie Sie den Teufelskreis (teils) durchbrechen

Einige der Ursachen, die dem Braunwerden der Thuja ‚Smaragd‘ zugrunde liegen, können Sie als Heckenbesitzer nicht beeinflussen. Ich halte das für eine wichtige Erkenntnis, denn selbst wenn Sie alles tun würden, was möglich ist (also das, was jetzt folgt), stehen Thuja-‚Smaragd‘-Bäume in einer Hecke immer unter einem gewissen Druck. Das liegt daran, dass sie eigentlich nicht für eine Hecke geeignet sind und in ein Klima geraten sind, für das sie nicht gemacht sind. Es ist jedoch so, dass, wenn Sie alles richtig machen, was möglich ist, weniger braune Stellen entstehen und Ihre Hecke etwas länger erhalten bleibt, bevor Sie sich vielleicht einmal für eine andere Heckenpflanzenart entscheiden müssen.

Was können Sie tun:

  • Gießen: Gießen Sie von März bis Oktober einmal alle zwei Wochen. Geben Sie dann pro Thuja 15 Liter pro Höhenmeter. Steht die Hecke an einem sehr trockenen Ort, zum Beispiel an einem Hang, saugen große Bäume in der Nähe Wasser weg, darf es gerne das 1,5-fache sein. Wenn Sie mit einem Tropfschlauch bewässern, tun Sie dies auf beiden Seiten der Hecke.
  • Pflanzabstand: Ich wage ehrlich zu sagen, dass ich im heutigen Klima keine Thuja-‚Smaragd‘-Hecke mehr pflanzen würde (und das sage ich als jemand, der mit der Webseite thujasmaragdhecke.de von 2009 bis ca. 2018 selbst unzählige dieser Hecken verkauft hat). Sollten Sie dies aber dennoch vorhaben, halten Sie einen Pflanzabstand von 60 cm ein oder einen Abstand, bei dem sich die Pflanzen ganz unten, an ihrer breitesten Stelle, gerade nicht berühren. Dies ermöglicht zumindest einen guten Start.
  • Keine neue Pflanze setzen, wenn eine stirbt: Sollte eine Pflanze mitten in Ihrer Hecke absterben, sägen Sie sie knapp über dem Boden ab und zwängen Sie keine neue Pflanze in diese Lücke. Die Wurzeln werden zu Humus für die Nachbarpflanzen, und es besteht eine kleine Chance, dass die Nachbarn die Lücke schließen. Eine neue Pflanze in die Lücke zu setzen, vergrößert die Probleme nur und mit ziemlicher Sicherheit stirbt diese neue Pflanze innerhalb eines Jahres wieder (basierend auf sehr viel Erfahrung).
  • Schnitt: Schneiden Sie im Januar oder Februar in einer Woche, in der kein strenger Frost vorhergesagt ist, zum Beispiel bei bewölktem Wetter. Die Gefahr von Frostschäden ist dann so gering wie möglich (für einen Winterschnitt), und die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffs durch schädliche Pilze oder Insekten ist nahezu null. Alles in allem ist dies der beste Zeitpunkt für den Schnitt. Ja, es besteht eine sehr geringe Gefahr von Frostschäden, aber diese ist heutzutage um ein Vielfaches kleiner als eine ernsthafte Pilzinfektion bei einem Schnitt zwischen April und Oktober.
  • Herbstputz: Das Innere der Hecke säubern
    Im Inneren einer Thuja-Hecke sammelt sich mit der Zeit eine enorme Menge an losen und halblosen toten Nadeln und Zweigen an (vor allem im Herbst), da die inneren Teile ohne Licht absterben. Es ist äußerst vorteilhaft, dieses Material einmal im Jahr, vorzugsweise im Herbst vor dem Winter, so gut wie möglich zu entfernen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Luftzirkulation im Inneren zu maximieren. Es geht hier also nicht um einen Schnitt, sondern darum, mit den Händen (am besten mit Arbeitshandschuhen) all das lose, braune Material herauszuputzen, auszukämmen und auszuschütteln. Die Frage, die darauf immer folgt, ist: Wie viel von diesem Material darf auf dem Boden unter den Thujen liegen bleiben? Wir handhaben es so, dass eine Schicht von bis zu ca. 3 cm in Ordnung ist. Bei mehr als 3 cm überwiegen die negativen Effekte.
  • Düngung: Düngen Sie etwas mehr, aber verwenden Sie dafür einen Dünger, der Ihre Pflanzen nicht schockiert. Also keinen Mineraldünger, sondern zum Beispiel einen pflanzlichen Dünger wie Heckenkraft. Für die Thuja ‚Smaragd‘ wäre eine doppelte Heckenkraft Düngung pro Saison (mit beispielsweise 4 Wochen Pause dazwischen) vielleicht sogar empfehlenswert, um ihrer natürlichen Situation (einem sumpfigen Gebiet mit viel Humus aus zersetztem Pflanzenmaterial und Kalk) näherzukommen. Heckenkraft ahmt dies mehr oder weniger nach. Eine Thuja ‚Smaragd‘, mit all den ohnehin unvermeidbaren negativen Faktoren, profitiert davon auf jeden Fall.


Diese sechs Schritte bilden die Grundlage für eine gesündere Hecke. Für einen detaillierten Schritt-für-Schritt-Plan zur Rettung Ihrer Thuja, inklusive fortgeschrittener Techniken wie dem Einsatz eines Feuchtigkeitsmessers und Lösungen für spezifische Bodenprobleme, empfehlen wir Ihnen unseren umfassenden
Thuja-Heilungsplan.

Und wie sieht es mit der Thuja 'Brabant' aus?

Oft wird die ‚Brabant‘ in einem Atemzug mit der ‚Smaragd‘ genannt. Wie anfällig ist die Thuja ‚Brabant‘ also für braune Stellen durch Pilze oder andere Schädlinge? Schließlich hat sie als Thuja occidentalis quasi denselben evolutionären Ursprung (Nordost-Kanada/-Amerika) wie die ‚Smaragd‘ und auch ein ähnliches, oberflächliches Wurzelsystem. Trotzdem ist sie einen Tick weniger anfällig für Pilze und vergleichbare Schädlinge, die braune Stellen verursachen. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass ihre Struktur etwas weniger dicht ist, sodass der Wind besser durch die Pflanze streichen kann. Der Unterschied ist zu gering, um sie als gute Alternative zu bezeichnen, aber er ist dennoch signifikant. Die oben genannten Empfehlungen können eine Thuja ‚Brabant‘ daher auch etwas länger gesund erhalten als eine Thuja ‚Smaragd‘.

Alternativen zur Thuja 'Smaragd'

„Die Franzosen wussten es schon länger besser“ – darf man das in einem deutschen Blog sagen? Nun, ich werde es zur Sicherheit schnell relativieren. Ja, die Franzosen bevorzugen schon sehr lange die Thuja-plicata-Sorten (wie Thuja plic. ‚Atrovirens‘, Thuja plic. ‚Martin‘ usw.) gegenüber den, wie ich sie mal nenne, „deutschen Sorten“ Thuja occ. ‚Brabant‘ und ‚Smaragd‘. Aber es ist auch noch nicht so lange her, dass die Winter in Deutschland viel strenger waren als in Frankreich. Das war auch der Hauptgrund, lieber die extrem frostbeständigen ‚Brabant‘ und ‚Smaragd‘ zu wählen als die Plicata (Riesenlebensbaum). Inzwischen sind die deutschen Winter den französischen jedoch viel ähnlicher geworden. Und ich rufe es schon seit 15 Jahren, aber mittlerweile ist es überdeutlich, dass die Plicata für das heutige deutsche Klima viel geeigneter ist als die Occidentalis. Zudem ist die Plicata auch noch einen Tick schnittverträglicher. Wenn Sie also bei den Thujen bleiben möchten, die ja immer noch zum etwas günstigeren Segment der Heckenpflanzen gehören, dann ist es heutzutage viel vernünftiger, sich für eine Plicata, also einen Riesenlebensbaum, zu entscheiden.

Demnächst folgt ein Blogartikel (oder vielleicht sogar mehrere, falls es nicht in einen passt), der sich ganz der Entscheidungshilfe bei der Wahl einer Heckenpflanzenart widmet. Die Anmeldung für unseren Newsletter (viermal pro Jahr, zu jeder Jahreszeit, wird ein Newsletter versendet) kann auch eine Option sein, um über solche neuen Artikel auf dem Laufenden zu bleiben.